Beratung im schulischen Kontext – für Eltern und Lehrkräfte
Kinder machen keine Probleme – sie haben welche.
Dieser Grundsatz der Individualpsychologie verändert den Blick. Wenn ein Kind sich schwierig verhält, ist das oft Ausdruck eines inneren Konflikts, einer Überforderung oder eines Bedürfnisses, das (noch) nicht gesehen wird. Statt zu fragen: „Was stimmt mit dem Kind nicht?“, richten wir den Blick auf die Frage:
„Was braucht dieses Kind, um sich wieder zugehörig, gesehen und handlungsfähig zu fühlen?“
Individualpsychologische Beratung: verstehen statt verurteilen.
Ob in der Schule oder zu Hause – Kinder fordern uns heraus. Die Individualpsychologie nach Alfred Adler bietet einen tiefen und gleichzeitig alltagsnahen Zugang, um kindliches Verhalten besser zu verstehen. Sie geht davon aus, dass jedes Verhalten einen Sinn hat – auch das störende oder scheinbar unlogische. In der Beratung arbeiten wir gemeinsam daran, diesen Sinn zu entschlüsseln, Handlungsalternativen zu entwickeln und neue Wege im Umgang zu finden.
Ermutigung als Schlüssel.
Ermutigung ist mehr als Lob. Sie bedeutet, dem Kind zu zeigen:
„Du bist wichtig. Du bist wirksam. Und du bist in Ordnung – auch wenn du gerade strauchelst.“
Genauso brauchen auch Eltern und Lehrkräfte Ermutigung: Denn wer mit Kindern arbeitet oder lebt, steht unter enormem Druck und erlebt oft Hilflosigkeit, Zweifel oder Erschöpfung. In der Beratung geht es deshalb auch darum, Ihre eigene Rolle zu stärken und neue Perspektiven zu gewinnen.
Beratung kann sinnvoll sein, wenn …
- ein Kind sich im Unterricht oder zu Hause auffällig oder zurückgezogen verhält
- Konflikte sich verfestigen und niemand mehr weiterweiß
- Diagnosen wie ADHS oder Angst im Raum stehen und Orientierung fehlt
- Eltern und Lehrkräfte sich austauschen und gemeinsam Lösungen finden möchten
- das „Miteinander“ wieder mehr in den Fokus rücken soll
Für ein kooperatives Miteinander – zum Wohl des Kindes.
In meiner Arbeit geht es nicht um Schuldzuweisungen, sondern um Verstehen, Entlastung und konkrete nächste Schritte. Ziel ist eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Eltern, Lehrkräften und – ganz wichtig – dem Kind selbst.